13.05.2018

'Sunnys' Gold-Premiere

Hamburg – Es war eine Premiere – und was für eine! Kathleen Keller und Sun Royal haben am Samstagabend die Grand Prix Kür, gestiftet von Freiherr von Jenisch, gewonnen. Ihr Ergebnis: 77,00 Prozent. Emma Kanerva, die Finnin, die in Hamburg lebt und für den Reitstall Klövensteen reitet, landete mit Dambacu und 75,225 Prozent auf Platz zwei. Dritte wurden die Norwegerin Isabel Freese, Bereiterin im Stall von Paul Schockemöhle, und der zwölfjährige KWPN-Hengst Bordeaux mit 71,980 Prozent.

„Das war die allererste Kür, die 'Sunny' je gegangen ist und er hat das so toll gemacht!“ Kathleen Keller konnte nicht aufhören zu strahlen. Nie zuvor hatte sie die Kür im Training komplett durchgeritten, aber in Hamburgs Viereck passte es auf den Punkt. Die Choreographie für die Kür ist eine klare Familienangelegenheit von Kathleen und ihren Eltern Manuela und Dolf-Dietram Keller. „Die Musik habe ich mit Michael Erdmann zusammen gemacht. Er hat die Kür 'Modern Marching' genannt, das passt prima.“ 'Sunny' ist mit seinen 1,88 Metern Stockmaß der Größte im Stall der Derby-Siegerin von 2011 und er schmust für sein Leben gerne. Nach dieser Kür-Premiere wird er ganz sicher noch ein paar extra Schmuse-Einheiten einheimsen.

Auch der Hamburger Dressur-Koordinator Rainer Schwiebert selbst war in der Kür in den Sattel gestiegen. Mit seinem Holsteiner Hengst Catoo rockte er die Dressur-Arena, das Paar genoss seinen Auftritt und wurde Sechster.

An diesem lauen Sommerabend war Hamburgs Dressurviereck umsäumt von Zuschauern, keiner verließ seinen Platz, bevor der letzte Kürreiter seine Vorstellung präsentiert hatte, begeistert jubelten die Dressurfans noch bis zum letzten Galoppsprung in der Ehrenrunde. „So einen Kürabend haben wir hier in Hamburg noch nie erlebt“, schwärmte Schwiebert. „Die Stimmung war sensationell und die ich glaube auch, dass wir einen neuen Zuschauerrekord hatten.“

Das Blaue Band für Laura Sophie Wiens

Es war ihre erste Teilnahme am Deutschen Pony-Dressur-Derby, präsentiert von Selleria Equipe, und auf Anhieb sicherte sich die 16-jährige Schülerin das Blaue Band. Laura Sophie Wiens war fassungslos, ihre Mutter noch mehr, Freudentränen liefen. Mit einem Gesamtergebnis von 4.126 Punkten setzte sich Laura Sophie Wiens an die Spitze. Zweite wurde in dem Finale mit Ponywechsel Maja Loreen Petermeier mit 4.108 Punkten vor Avena Siemers mit 4.019 Punkten.

Die Siegerin, Laura Sophie Wiens, ritt das jüngste Pony im Derby, den 6-jährigen Dance for me. ·  Foto: Thomas Hellmann

Mit dem Sieg in der zweiten Derby-Qualifikation für die Ponyreiter hatte Laura Sophie den Sprung ins Finale geschafft und schon da waren Mutter und Tochter völlig verblüfft. „Er ist doch mit Abstand der Jüngste hier im Feld.“ 'Er' damit ist der sechsjährige Falbenhengst Dance for Me gemeint, der Partner von Laura Sophie Wiens. Laura ist im social media-Bereich als Pferdesport-Bloggerin bekannt, auf dem Hof der Familie Kasselmann in Hagen a.T.W. zu Hause und wird im Training von Grand Prix-Ausbilderin Insa Hansen betreut. „Für mich ist dieser Sieg hier ungalublich“, japste Laura Sophie. „Ich war ja schon so glücklich mit Platz neun in der ersten Prüfung, dann der Sieg in der zweiten, obwohl er die Aufgabe das erste Mal gegangen ist und dann heute.“ Kurze Pause zum Luftholen… „Er ist so unglaublich, er hat alles gegeben und so toll mitgekämpft. Er gibt immer 110 Prozent. Er ist einfach mein Schatz!“

Bestes Pony dieses Derby-Finales wurde mit deutlichem Abstand der zwölfjähirge Dressman-Sohn Dresscode von Avena Siemers. Er sammelte unter alle drei Ponyreiterinnen insgesamt 4.192 Punkte und damit 152 Punkte mehr als das zweitbeste Pony, Dance for Me. Das ist nicht nur ein großes Kompliment an das Pony selbst, sondern auch an seine Reiterin. Avena hatte ihren 'Cody' im Internet entdeckt und sich sofort verliebt. Sie war acht, er war fünf, das war 2011 und seitdem sind die beiden zusammen bis zur FEI-Reife in den Sport gewachsen.

Der Chefrichter dieser Prüfung, Thomas Lang aus Österreich, war beeindruckt: „Die Kinder reiten alle Drei richtig stark“, lobte der internationale Dressurrichter. „Auch auf den fremden Ponys haben sie das richtig gut gemacht, aber da hat man auch gesehen wie gut die Feinabstimmung in der eigenen Hilfengebung ist. Das hat am Ende den Unterschied gemacht.“ Insgesamt sei diese Prüfung toll… „für die Zuschauer, für uns Richter, aber vor allem für die Kinder. Sie müssen sich sehr schnell umstellen und können dabei noch eine Menge lernen.“
(KiK/EquiWords)