May 12, 2018

Derby-Sieg für Claire-Louise Averkorn

Hamburg – Drei junge Damen, drei rote Köpfe, sechs strahlende Augen – Finalzeit beim Deutschen Spring- und Dressur-Derby in Hamburg. Das Finale der U25-Dressurreiter war eine bunte Mischung: eine 23-jährige Sportsoldatin, eine 22-jährige Kinderkrankenschwester und eine 20-jährige Studentin der Tiermedizin – Claire-Louise Averkorn, Jolan Lübbecke und Merethe Wempe. Die Sportsoldatin Averkorn sicherte sich am Ende ziemlich deutlich den Sieg mit 3.929,5 Punkten vor der Kinderkrankenschwester Lübbecke mit 3.873 Punkten und der Studentin Wempe mit 3.856,5 Punkten. Eins, nein, zwei Dinge hatten alle drei Finalisten gemeinsam: Alle Drei haben ihre Pferde selbst ausgebildet und alle Drei haben das Finale mit Pferdewechsel absolut genossen!

Zum neunten Mal trugen die U25-Reiter ihr Dressur-Derby mit Pferdewechsel in Hamburg aus, zum ersten Mal hieß die Siegerin Claire-Louise Averkorn. „Dieses Konzept ist einfach superspannend – nicht nur für uns Reiter, auch für die Zuschauer. Für mich war dieses Finale ein Riesenerlebnis und ein Genuss.“ Mit ihrem eigenen Pferd Condio B gehörte sie schon im vergangenen Jahr zu den Finalisten in Hamburgs U25-Dressur-Derby. Damals hatte Claire-Louise Averkorn, die auch schon zweimal Teamgold von Nachwuchs-Europameisterschaften mit nach Hause gebracht hat, das Finale als Vizesiegerin abgeschlossen. „Dieses Jahr war ich definitiv entspannter“, gesteht sie und lacht. „Ich war ja sehr schnell hintereinander dran und hatte kaum Zeit zum Nachdenken. Ich denke, das war für mich das Beste. Ich habe mich einfach auf die Pferde gesetzt und bin losgeritten. Im Endeffekt gehört auch ein bisschen Glück dazu, ob man die richtigen Knöpfe findet.“ In Warendorf am DOKR stationiert reitet die Siegerin im Schnitt acht Pferde pro Tag. So fiel ihr das Einstellen und Einfühlen auf die neuen Pferde offensichtlich etwas leichter als den anderen beiden. Wie an der Schnur gezogen präsentierte sie beispielsweise den zehnjährigen Oldenburger Sir Bo Bo von Merethe Wempe, schlug sich mit dieser Vorstellung nicht nur selbst auf dem eigenem Pferd, sondern auch die Präsentation von Sir Bo Bo unter eigener Reiterin.


Claire-Louise Averkorn gewinnt das U25-Derby Foto: Thomas Hellmann

Das beste Pferd des Finals wurde der neunjährige Dujardin H.B. von Jolan Lübbecke. Dreijährig hat Familie Lübbecke den Rappen vom Züchter gekauft, Jolan hat ihn selbst ausgebildet und schwärmte: „Ich bin super stolz auf Dujardin und ich hatte einen Riesenspaß heute. Ich habe noch nie ein anderes S-Pferd geritten, bin noch nie auf einem anderen Pferd beispielsweise eine Pirouette geritten und vor allen Dingen die Wechseltouren sind unheimlich spannend.“ Alle drei Pferde seien völlig unterschiedlich in der Hilfengebung der Wechsel. „Bei dem einen war es mehr äußerer Zügel, bei dem anderen mehr äußerer Schenkel“, resümiert die Vizesiegerin und schmunzelt.

Noch auf dem Derby-Platz planten die Drei ihre Finalfeier und haben das Deutsche U25-Dressur-Derby 2019 schon jetzt fest im Blick.

Zweiter Sieg für Du Soleil

Im Deutsche Bank Preis, dem Grand Prix Special, sorgte Kristy Oatley zum zweiten Mal in diesen Tagen dafür, dass sie bei der Siegerehrung ganz vorne steht. Mit Du Soleil, ihrem Partner von den Olympischen Spielen in Rio, erreichte die Australierin 71,468 Prozent. Schon am Donnerstag hatte sich die Australierin, die seit vielen Jahren in Hamburg wohnt, den Sieg im Grand Prix gesichert und sich bereits für das Finale des Almased 60. Deutschen Dressur-Derby empfohlen. Highlights bei Oatley und ihrem 14-jährigen De Niro-Sohn waren allem voran die Verstärkungen im Trab und Galopp, die mit 8 und sogar 9 bewertet wurden. Die Plätze zwei und drei im Grand Prix Special gingen an Insa Hansen auf Diamond's Diva (68,362 %) und Svenja Peper-Oestmann auf Disneyworld (67,170 %).

Kristy Oatley (AUS) und Du Soleil gewinnen den Deutschen Bank Preis  Foto: Thomas Hellmann

ADA-Premiere in Hamburg

„Die Premiere hier in Hamburg hat mir sehr gut gefallen“, freut sich André Trouillé, der das Familien-Unternehmen Almased leitet, und er spricht von den Almased Dressage Amateurs, kurz ADA. Die ADA ist eine internationale Dressurserie für Amateure, die ihre erste Station in Hamburg feierte. „Die Idee für diese Serie kam mir in Wellington. Dort gibt es Prüfungen für Reiter mit mehr oder weniger Weltranglistenpunkten und extra Prüfungen für Amateure“, erzählt Trouillé. „Ich finde, das ist ein schöner Gedanke. So können die Amateure unter sich antreten. Das erhöht den Spaßfaktor und ist gut für die Pferdewirtschaft.“ Völlig begeistert war der Pferdesportfan vom Hamburger Publikum. „Es waren richtig viele Zuschauer da und haben sich unsere Prüfungen angesehen. Wo sonst haben die Amateure so viele Zuschauer?“

Die ADA wird in drei Leistungsklassen geteilt – Bronze-, Silver- und Gold-Tour. Die beiden Prüfungen der Bronze-Tour, auf Prix St. Georges und Intermediarie I-Niveau sicherten sich Anne Lehmann mit Don Juan und Christina Lebens mit Fantango OLD. In der Silver-Tour mit einer Intermediaire A- und einer Intermediaire II-Prüfung blieb Andrina Viebrock mit Quibell an beiden Tagen ungeschlagen. Und in der Gold-Tour ritt Anke Dieckell mit Donaldson OLD in der Intermediaire II zum Sieg und Louisa Lüttgen siegte im Grand Prix mit Diva Noir.
(KiK/EquiWords)