11.05.2024

Mit Fantasie zum Sieg im Derby-Park: David Will

Foto: Tomas Holcbecher

Hamburg – „Auf dem Bildschirm hatte ich den Ritt von Daniel gesehen und wusste, dass es etwas schneller gehen könnte.“ Mit ‚Daniel‘ ist Daniel Deußer, zweimaliger Olympiateilnehmer mit Mannschaftsbronze 2016 in Rio de Janeiro, gemeint. Der, der den Ritt verfolgt hat, ist David Will, Mannschafts-Vize-Europameister. Deußer hatte auf Bingo STE Hermelle im „25 Jahre Derby mit En Garde“-Preis, einer Fünf-Sterne-Springprüfung nach Fehlern und Zeit, eine fehlerfreie Runde in 65,74 Sekunden vorgelegt. Will legte nach und siegte mit dem elfjährigen Holsteiner Zaccorado Blue in 64,55 Sekunden. „In die Kombination mit Trippelbarre und Steilsprung habe ich einen Galoppsprung weniger gemacht. Ich denke, da habe ich das Springen gewonnen.“

Der Kurs von Parcourschef Frank Rothenberger habe relativ viele Distanzen vorgegeben, man habe schon ein wenig Fantasie gebraucht, um irgendwo einen Galoppsprung einzusparen. „Aber ich kenne Zaccorado sehr gut und wusste: Wenn ich einen Galoppsprung weniger machen möchte, dann an der Kombination – das hat geklappt.“ Der Sieger – was ist das für ein Typ? „Zaccorado haben wir schon ganz lange im Stall, er ist unser Schleifenpony. Er ist super vielseitig einsetzbar, sehr vorsichtig, hat eine große Galoppade und sammelt Platzierungen.“

Für Deußer und Bingo wurde es am Ende Platz zwei, gefolgt von dem Iren Denis Lynch, der mit Cornets Iberio in 65,94 Sekunden auf Platz drei landete. Insgesamt blieben 16 der 31 Paare in dem 1,50-Meter-Springen mit 14 Sprüngen ohne Springfehler, darunter viele Spitzenreiter wie der olympische Silbermedaillengewinner aus Schweden, Rolf-Göran Bengtsson, der zweimalige WM-Teilnehmer aus Irland, Shane Breen, und der zehnfache EM-Reiter Geir Gulliksen aus Norwegen.

Schon am Donnerstag hat Will mit My Prins van Dorperheide die Ehrenrunde des Championats von Hamburg angeführt, heute der Sieg im „25 Jahre Derby mit En Garde“-Preis und eine Stunde später begann der Longines Grand Prix of Hamburg. „Es wäre ziemlich passend, wenn es noch mal so weiterginge“, schmunzelte der 36-Jährige.

Wills Hamburg-Fazit ­– vor dem Longines Grand Prix: „Hamburg ist einfach wunderschön! Tolle Zuschauer, toll organisiert – es macht richtig Spaß hier zu reiten.“ Auch seine ausländischen Kollegen seien begeistert. „Für die Iren ist Dublin heilig und die sagen: ‚Och, das ist ja wie Dublin, herrlich!‘ Es ist einfach ein absolut besonderes Turnier.“
 
Wiederholungs-Sieger Tillmann
Derselbe Ort: Der Derby-Park in Klein Flottbek. Dasselbe Springen: Classic Tour, ein 1,50-Meter-Springen mit Stechen. Derselbe Sieger: Gilbert Tillmann mit seinem Partner Cel’ Amour.

„Das fühlt sich unglaublich an“, schwärmte der Derby-Sieger von 2013. „Ich habe nicht damit gerechnet, dass mir das zwei Jahre hintereinander gelingt. Vielen Dank an mein Pferd. Er hat wirklich alles gegeben.“ In fehlerfreien 41,70 Sekunden sauste das Paar durch den Vier-Sterne-Parcours, die Konkurrenz hatte keine Chance. Mit fast zweieinhalb Sekunden Rückstand marschierte der Franzose Axel Narolles mit Expresso de Riverland auf Platz zwei auf, Simon Heineke vom Stall Moorhof belegte mit Cascadella Platz drei.
 
Weitere Informationen über den Turnierklassiker in Hamburg Klein Flottbek finden Sie im Internet: www.hamburgderby.de und auf Social Media: Instagram @deutschesspringunddressurderby oder Facebook: Deutsches Spring- und Dressur-Derby.
(KiK/ Equiwords)